Slowenien erwägt Vergrößerung von neuem AKW

Das in Slowenien geplante neue Atomkraftwerk könnte größer werden als ursprünglich vorgesehen. Das staatliche Energieunternehmen Gen Energija möchte die Kapazität der bisher geplanten 1.100 Megawatt verdoppeln und erwägt sogar den Bau von zwei weiteren Reaktorblöcken, wie Unternehmenschef Dejan Paravan gegenüber der Nachrichtenagentur STA sagte.

Die Stromnachfrage steige, und das Interesse von Investoren aus Sloweniens Nachbarländern habe zugenommen, begründete Paravan. Die Kapazität sei durch Gesetzesänderungen nicht mehr auf 1.100 MW begrenzt. Darüber hinaus würde sich der Kreis potenzieller Anbieter durch eine größere Kapazität erweitern, fügte er hinzu.

Endgültige Entscheidung bis 2028

Unter diesen Voraussetzungen habe das Unternehmen „pragmatisch beschlossen, den Umfang der möglichen Varianten zu erweitern und den Weg für eine größere Anlage von bis zu 2.400 MW oder sogar für zwei Reaktorblöcke zu ebnen, da das am ausgewählten Standort in Vrbina bei Krsko möglich ist“, sagte er.

Ein größerer Kreis von potenziellen Anbietern stärke auch die Verhandlungsposition Sloweniens, hieß es. Der US-Konzern Westinghouse ist der einzige, der Reaktoren mit einer Leistung von bis zu 1.100 MW anbietet. Bei einer größeren Kapazität kämen mit EDF aus Frankreich und KHNP aus Südkorea zwei weitere Anbieter hinzu.

Das Unternehmen will eine endgültige Investitionsentscheidung spätestens bis 2028 treffen. Die Fertigstellung des geplanten zweiten Kernkraftwerks liegt noch in ferner Zukunft. Während das optimistische Szenario das Jahr 2037 anpeilt, sieht der slowenische Regierungschef Robert Golob das Jahr 2047 als ein realistischeres Datum.