Prozess gegen „#MeToo“-Aktivistin Huang in China

In China hat nach Angaben von Aktivisten und Aktivistinnen ein Gerichtsprozess gegen die bekannte Journalistin Sophia Huang und den Arbeitsrechtler Wang Jianbing begonnen. Der Prozess sei heute in der südchinesischen Metropole Guangzhou verhandelt worden.

Den beiden wird Anstiftung zum Umsturz von Staatsgewalt vorgeworfen. Huang gilt als zentrale Figur der „#MeToo“-Bewegung in China.

Amnesty „zutiefst besorgt“

Sophia Huang, die auf Chinesisch Huang Xueqin hieß, und Wang wurden vor zwei Jahren in Guangzhou festgenommen und sitzen seitdem in Haft. Menschenrechtsaktivisten und -aktivistinnen vermuten, dass Gesprächsrunden über Probleme für die Arbeit von Aktivisten zu Hause bei Wang Grund für die Festnahme gewesen sein dürften.

Die Organisation Amnesty International erklärte, „zutiefst besorgt“ über den Fall der beiden zu sein, und forderte ihre Freilassung.

Huang saß 2019 schon einmal im Gefängnis und kam nach drei Monaten wieder frei. Damals wurde ihr unterstellt, „Streit angefangen und Ärger provoziert“ zu haben. Im Zuge der weltweiten Debatte 2018 über sexuelle Übergriffe von Männern hatte Huang versucht, chinesische Frauen zu ermutigen, ihr Schweigen zu brechen.