Streik in Nepal: Zehntausende Schulen geschlossen

In Nepal streiken heute bereits den dritten Tag rund 110.000 Lehrer und Lehrerinnen gegen eine Reform des Schulgesetzes, die derzeit im Parlament behandelt wird. Die rund 29.000 öffentlichen Schulen des Landes sind geschlossen, nur Privatschulen sind offen. Millionen Schüler und Schülerinnen im ganzen Land können nicht in die Schule gehen.

Das umstrittene Gesetz sieht vor, dass Schulen statt auf Bundesebene von lokalen Regierungen verwaltet werden und Lehrer und Lehrerinnen keinen Gruppen mit Parteiangliederung beitreten dürfen. Gestern versuchten Zigtausende Protestierende in der Hauptstadt Kathmandu zum Parlament zu gelangen, sie wurden von speziellen Einheiten und Straßensperren gestoppt.

Lehrer fürchten Degradierung

Die Lehrerschaft des Landes ist seit Langem in den Kampf um und für Demokratie involviert, schreibt der „Guardian“. Die politischen Parteien waren etwa lange Zeit daran interessiert, Lehrer und Lehrerinnen als politische Aktivisten zu werben. Experten warnen, dass die politischen Aktivitäten die Qualität der Bildung mindern könnten und sprechen sich daher dafür aus, Parteien aus den Schulen zu verbannen.

Die Lehrer argumentieren, dass eine Verlagerung der Zuständigkeiten auf lokale Ebenen ihren eigenen Status minimieren würde, zudem seien viele zeitlich befristete Anstellungen in Gefahr. Außerdem seien gerade die lokalen Verwaltungen unter dem direkten Einfluss politischer Parteien. Sie verlangen, wie andere Angestellte des öffentlichen Dienstes behandelt zu werden, weitere Forderungen umfassen auch höhere Gehälter.