Totes Kind in New York: Kinderkrippe war offenbar Drogenlabor

Der Tod eines Kleinkindes in einer New Yorker Kinderkrippe hat die Ermittler und Ermittlerinnen auf die Spur eines Drogenlabors bzw. -umschlagplatzes gebracht. Wie die Behörden Donnerstagabend (Ortszeit) bekanntgaben, wurde das künstlich erzeugte Opioid Fentanyl in Säcken in einem Versteck im Boden eingelassen gefunden. Besonders pikant: Es befand sich mitten im Spielbereich der Tagesstätte.

Vergangene Woche wurden drei Kinder, die in der Krippe in der Bronx betreut wurden, wegen Opioid-Vergiftungen behandelt, ein weiterer einjähriger Bub starb. Grei Mendez, Betreiberin der Kindertagesstätte, und ein Mieter in dem Gebäude wurden angeklagt, unter anderem wegen Mordes. Der Mann von Mendez, ein Cousin des Mieters, wird noch gesucht.

Polizeifoto von Drogenfund in Kita
AP/Courtesy NYPD/HOGP

Zuvor hatte die Polizei bereits angegeben, dass in der Nähe der Matten, auf denen die Kinder üblicherweise schliefen, ein Kilogramm Fentanyl gefunden wurde. Auch diverse Utensilien zum Mischen und Verpacken von Drogen wurden dabei gefunden.

Mann trug Säcke bei Hintertür hinaus

Mendez soll laut Polizei zuerst ihren Mann angerufen haben, als einige der Kinder nicht von ihrem Mittagsschlaf aufwachten. Auf Überwachungsbildern ist demnach zu sehen, wie dieser das Gebäude betritt und über einen Hinterausgang mit mehreren Säcken in der Hand wieder verschwindet. Der Anwalt von Mendez gab an, dass die Betreiberin von den Drogen nichts gewusst haben will.

„Dieser Todesfall und die Drogenvergiftungen sind der schlimmste Alptraum von Eltern“, sagte Frank Tarentino von der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA Mitte der Woche. Der Vorfall verdeutliche die „Gefahr, die Fentanyl für jeden New Yorker darstellt“. Staatsanwalt Damian Williams warf der Krippenleiterin vor, anstatt auf die Kinder achtzugeben, habe sie Fentanyl „genau dort gelagert, wo die Kinder aßen, schliefen und spielten“.

Fentanyl wird in der Medizin als starkes Schmerzmittel eingesetzt. Das synthetische Opioid, das 50-mal stärker wirkt als Heroin, wird aber auch illegal vertrieben – als Pille, Pulver oder Flüssigkeit. Seit ein paar Jahren werden die USA mit Fentanyl und anderen billig herzustellenden Opioiden überschwemmt, 2022 ging der Großteil der rund 100.000 tödlichen Drogenüberdosen im Land auf das Konto von Fentanyl.