AKW Krsko: Kärnten kritisiert Ausbaupläne scharf

Scharfe Kritik aus Kärnten hat es heute für die Ausbaupläne für das Atomkraftwerk Krsko in Slowenien gegeben. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigte sich in einer Aussendung besorgt, Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) übte Kritik „am unverantwortlichen Vorgehen von Slowenien“.

„Die Geschichte – Fukushima, Tschernobyl – hat gezeigt, dass Atomkraftwerke ein niemals zu bändigendes, monströses Sicherheitsrisiko darstellen, das verheerende, tödliche Folgen nach sich ziehen kann“, meinte Kaiser – insbesondere in Hinblick auf Krsko, das auf einer Erdbebenlinie liege.

Er werde seine Sorge den politischen Verantwortungsträgern in Slowenien zum Ausdruck bringen und dort auch seinen Protest deponieren: „Wie klein die Chance auch sein mag, wir müssen auf allen politischen Ebenen im Land und im Bund und letztlich auf europäischer Ebene versuchen, ein Umdenken im Interesse unserer Bevölkerung, allen voran für unsere Kinder, in Gang zu setzen.“

„Völlig inakzeptabel“

Schuschnig bezeichnete einen weiteren Ausbau der Atomkraft in einem Erdbebengebiet als „völlig inakzeptabel und schlichtweg unverantwortlich“. Sollten die Pläne umgesetzt werden, „wird Kärnten jedes rechtliche und politische Mittel auf allen Ebenen ausschöpfen, um das zu verhindern“. Schuschnig forderte, das Kernkraftwerk müsse „ein für alle Mal abgeschaltet werden“.

Und auch der Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer wiederholte seine Forderung nach einer Schließung des Atomkraftwerks: „Die Kärntner Landesregierung und die österreichische Bundesregierung müssen alles unternehmen, damit die Ausbaupläne gestoppt werden und das slowenische AKW stillgelegt wird.“

Gestern war bekanntgeworden, dass das in Slowenien geplante neue Atomkraftwerk größer als ursprünglich vorgesehen werden könnte. Das staatliche Energieunternehmen Gen Energija möchte die Kapazität der bisher geplanten 1.100 Megawatt verdoppeln und erwägt sogar den Bau von zwei weiteren Reaktorblöcken.