Ungarns Außenminister traf Amtskollegen Lawrow

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto hat am Rande der UNO-Generalversammlung seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow getroffen. „Es wäre gut, wenn das auch andere westliche Politiker täten“, zitierte ihn die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI gestern Abend. Dann würde es mehr Hoffnung geben, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden könne, sagte er.

Szijjarto war der einzige Spitzenpolitiker eines EU-Landes, der am Rande der UNO-Generalversammlung ein Treffen mit dem Chef der russischen Diplomatie hatte. Unter Ministerpräsident Viktor Orban pflegt Ungarn gute Beziehungen zu Moskau. Das änderte sich auch nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar des Vorjahres nicht.

Szijjarto fährt auch nach Moskau

Die russische Nachrichtenagentur TASS zitierte Szijjarto aus dem Treffen mit Lawrow mit den Worten: „Ich denke, dass keine weiteren Sanktionspakete (der EU) nötig sind.“ Die Diskussion über Sanktionen werde stets „emotional, politisch und ideologisch“ geführt. Europa habe dadurch mehr Schaden erlitten als Russland. TASS meldete weiters, dass Szijjarto Mitte Oktober Moskau besuchen werde.

Budapest trägt die wegen des Krieges verhängten EU-Sanktionen gegen Russland bedingt mit. In etlichen Fällen konnte die Union ihre Sanktionen wegen ungarischer Vetodrohungen gar nicht oder nur in verwässerter Form beschließen. Ungarn bezieht Erdgas und Erdöl aus Russland. Für die Ölimporte, die EU-Sanktionen unterliegen, sicherte sich Budapest eine Ausnahmeregelung.