Netanjahu: Einige Monate für Abkommen mit Saudi-Arabien

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht bei den Bemühungen um ein Abkommen mit Saudi-Arabien unter US-Vermittlung ein Gelegenheitsfenster von einigen Monaten. „Wenn wir es nicht in den nächsten Monaten erzielen, könnten wir es um einige Jahre verzögern“, sagte Netanjahu gestern Abend (Ortszeit) dem US-Sender Fox News.

Netanjahu äußerte sich optimistisch über die Möglichkeit einer Einigung mit Riad. „Ich denke, wir nähern uns dem Frieden jeden Tag weiter an.“ Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte sich bei Fox News zuvor ähnlich geäußert.

Zugeständnisse an Palästinenser nötig

Nach Medienberichten würde Saudi-Arabien im Rahmen einer Vereinbarung Israel anerkennen und im Gegenzug US-Sicherheitsgarantien und Hilfe beim Aufbau eines zivilen Atomprogramms bekommen. Israel müsste dafür umfassende Zugeständnisse an die Palästinenser machen.

Die Palästinenser sollten Teil des Prozesses sein, aber kein Vetorecht darüber haben, sagte Netanjahu dazu. Er wollte sich nicht zu Details möglicher Konzessionen an die Palästinenser äußern. Den saudischen Kronprinzen beschrieb er als „ziemlichen Visionär“.

Er warf der palästinensischen Führung vor, seit der Unterzeichnung der Friedensverträge mit Israel 1993 nicht wirklich eine friedliche Lösung angestrebt zu haben. „Sie wollen keinen Staat neben Israel, sie wollen einen Staat anstelle von Israel“, sagte Netanjahu.

US-Präsident Joe Biden habe ihm im Gespräch gesagt, er wolle die politische Option von zwei Staaten in Nahost offenhalten. Er werde tun, was notwendig sei, um den Frieden voranzutreiben. Er sei zudem überzeugt, „dass wenn wir ein historisches Abkommen haben, das den Nahen Osten verändert – ich denke übrigens, dass es die Welt verändert – dann denke ich, dass alle mit an Bord sein werden“.