Auf der Fahrbahn hatten sich zum Teil große Löcher und Risse aufgetan, zudem gab es zahlreiche Verwerfungen. Rund zehn Fahrzeuge waren direkt betroffen und rutschten in ein riesiges Loch mitten auf der Fahrbahn, erklärten Rettungsdienste. Alle Insassen konnten befreit werden, drei Menschen wurden leicht verletzt. Weitere Erdrutsche könnten derzeit nicht ausgeschlossen werden, hieß es am Vormittag.
Der erste Anrufer, der um 1.45 Uhr den Vorfall meldete, habe noch versucht, den Verkehr zu stoppen und nachkommende Fahrzeuge daran zu hindern, in das einige hundert Meter große Loch mitten auf der Fahrbahn zu fahren, sagten Rettungskräfte gegenüber „Aftonbladet“. Ein Lkw-Fahrer berichtete, Bäume seien umgestürzt und der Boden einfach weggerutscht, ein Haus mit einem Fast-Food-Restaurant bewegte sich um einige Meter. Das Restaurantdach stürzte ein.

Die Rettungsdienste erklärten, auf einer Fläche von rund 100 mal 500 Metern habe sich der Erdrutsch besonders stark ausgewirkt. Unter anderem lägen ein Industriegebiet mit einer Tankstelle und das Fast-Food-Restaurant in dem Gebiet. Insgesamt erstrecke sich das betroffene Gebiet über 700 mal 200 Meter.
Untersuchungen laufen noch
Zu dem Erdrutsch kam es gegen 1.20 Uhr an der schwedischen Westküste nahe der Ortschaft Stenungsund rund 50 Kilometer von Göteborg. Betroffen war die Autobahn E6 zwischen Göteborg und der norwegischen Hauptstadt Oslo. Untersuchungen, ob Sprengarbeiten auf einer nahe gelegenen Baustelle im Zusammenhang mit dem Erdrutsch stehen, liefen noch. In den vergangenen Tagen hat es zum Teil auch sehr intensiv geregnet.

Laut des Rundfunksenders SVT gibt es in der Gegend viel Lehm, der durch Regen und vor allem Erschütterung durch Sprengungen in Bewegung kommen kann. Ein Geologe sagte gegenüber SVT, es sei aber noch zu früh, um mit Gewissheit etwas über die genauen Ursachen für den Erdrutsch sagen zu können.
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, das betroffene Gebiet großflächig zu meiden. Spezialkräfte und Suchhunde durchsuchten nach Angaben schwedischer Medien das betroffene Gebiet, um sicherzustellen, dass sich keine Menschen in den Erdmassen befanden. Die E6 zwischen Stenungsund und Ljungskile ist vollständig gesperrt. Die Instandsetzung werde vermutlich länger dauern, so SVT weiter.