96,56 Prozent: Söder als CSU-Chef bestätigt

Zwei Wochen vor der bayrischen Landtagswahl ist Markus Söder mit 96,56 Prozent in seinem Amt als CSU-Chef bestätigt worden. Bayerns Ministerpräsident erhielt bei der Abstimmung ohne Gegenkandidaten heute auf dem Parteitag in München 646 der 669 gültigen Stimmen.

Markus Söder (CSU-Parteivorsitzender) kurz vor Beginn des CSU-Parteitag
IMAGO/Chris Emil Janßen

„Es ist echt großartig“, sagte Söder zu seinem bisher besten Wahlergebnis. Für Söder war es bereits die vierte Wahl zum CSU-Chef. Bei seinem Amtsantritt Anfang 2019 hatte er 87,4 Prozent der Stimmen erhalten, im darauffolgenden Herbst dann mit 91,3 Prozent sein bis dahin bestes Ergebnis eingefahren. Vor zwei Jahren hatten 87,6 Prozent für ihn gestimmt. Bei allen Wahlen gab es keine Gegenkandidaten.

Attacken gegen Bund – Seitenhiebe gegen Freie Wähler

Den CSU-Vorsitz weiterzuführen sei ihm nun eine „ganz große Ehre“. Das Ergebnis war mit Spannung erwartet worden, obwohl es keinen Gegenkandidaten gab. Vor seiner Bestätigung als Parteichef schwor Söder die Delegierten in seiner Rede auf den entscheidenden Schlussspurt im Wahlkampf ein – insbesondere mit Attacken auf die Berliner „Ampelkoalition“ und die AfD.

Dazu kamen auch Seitenhiebe auf den Koalitionspartner, die Freien Wähler, die nach der Flugblattaffäre um ihren Vorsitzenden Hubert Aiwanger aktuell einen Höhenflug in Umfragen erlebt. „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dem einen oder anderen Umfragen etwas zu Kopf gestiegen sind“, sagte er dazu.

Der CSU droht nach den aktuellen Umfragen bei der bayrischen Landtagswahl in zwei Wochen eines der schlechtesten Wahlergebnisse ihrer Geschichte. Die Delegierten wollten Söder erkennbar dennoch für die Landtagswahl stärken. In Umfragen war die CSU zuletzt auf bis zu 36 Prozent abgesackt, sie lag damit noch unter ihrem schon historisch schlechten Landtagswahlergebnis von 2018 (37,2 Prozent).