Lawrow: UNO-Vorschläge zu Getreidedeal „nicht realistisch“

Als nicht zielführend bewertet Russland Vorschläge von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zur Wiederbelebung des aufgekündigten Abkommens zum Export ukrainischen Getreides. „Wir lehnen sie nicht ab. Sie sind einfach nicht realistisch“, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow heute in New York. Er betonte dabei erneut, dass Russland trotz des nun ausgesetzten Deals nicht wie eigentlich vereinbart eigenes Getreide und Düngemittel habe ausführen können.

Guterres hatte Moskau vor einigen Wochen detaillierte Vorschläge gemacht, damit Russland die erneute Blockade der Häfen im Schwarzen Meer beendet und das Abkommen wieder in Kraft setzt.

In einem Brief schlug der UNO-Chef Lawrow vor, Moskau könne mit der Gründung einer Tochtergesellschaft durch die sanktionierte russische Landwirtschaftsbank für bestimmte Zahlungen wieder an das internationale Finanzkommunikationsnetzwerk SWIFT angebunden werden. In dem Schreiben ging es auch um die Versicherung russischer Schiffe bei der Ausfuhr, das Auftauen von eingefrorenem Vermögen der Düngemittelfirmen in Europa und die Erlaubnis für russische Schiffe, in europäische Häfen einzulaufen.

Vorwürfe gegen Westen

Lawrow warf den westlichen Staaten wegen ihrer Unterstützung für die Ukraine auch vor, „direkt“ gegen Russland zu „kämpfen“. „Sie können es nennen wie Sie wollen, aber sie kämpfen mit uns, sie kämpfen direkt mit uns“, sagte Lawrow am Rande der Vollversammlung. „Wir nennen es hybriden Krieg, aber das ändert nichts an der Wirklichkeit“, fügte er hinzu und verwies auf Finanzhilfe, Bewaffnung und „Söldner“ aus westlichen Ländern.