Gas und CO2: Nehammer und Kocher reisen nach Norwegen

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) reist kommende Woche nach Norwegen. Im Fokus stehen dabei am Mittwoch energiepolitische Themen: Zunächst besucht er ein Projekt zur CO2-Speicherung, lädt er zu einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Energiewirtschaft und trifft seinen norwegischen Amtskollegen Jonas Gahr Store, wie das Bundeskanzleramt im Vorfeld mitteilte. Begleitet wird Nehammer von ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Trotz Reduktion stammen zwei Drittel der Gasimporte nach Österreich weiterhin aus Russland. Um die Abhängigkeit zu reduzieren, setzt die Bundesregierung unter anderem auf Diversifizierung. Norwegen verfügt über große Gas- und Ölressourcen. Im vergangenen Jahr löste Norwegen Russland bereits als größten Gaslieferanten der EU ab.

Erst im Juli erteilten die norwegischen Behörden dem österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV die Genehmigung für die Entwicklung und den Betrieb des Gasfelds Berling in der Nordsee. Hinzu kommen noch fünf bereits laufende Projekt in Norwegen mit OMV-Beteiligung, heißt es auf der Website des Unternehmens.

Erfahrungen zu CO2-Speicherung

Erfahrungsberichte wollen Nehammer und Kocher auch in Sachen CO2-Speicherung sammeln. „Das Land hat sich zu einem weltweiten Vorreiter auf dem Gebiet der Carbon-Capture-Technologie entwickelt“, so der Wirtschaftsminister im Vorfeld. Nehammer bezeichnete CO2-Speicherprojekte als mögliche „Schlüsseltechnologie“, die man sich „als technologieoffenen Weg ganz genau ansehen“ wolle.

Bei der CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) wird CO2 in geologische Speicher gepumpt, zum Beispiel ehemalige Erdgas- und Ölfelder. Die Technologie ist umstritten, etwa weil noch nicht klar ist, ob das CO2 auch langfristig eingeschlossen bleiben kann.

In Österreich ist die geologische CO2-Speicherung derzeit noch verboten, zuletzt stellte jedoch von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), der in seiner Funktion auch für Bergbau zuständig ist, ein Ende dieses Verbots noch im Herbst in Aussicht. Dazu braucht es aber eine Zweidrittelmehrheit im Parlament.