Dorf in Niederbayern stimmt für BMW-Batteriefabrik

Die Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Straßkirchen in Niederbayern haben den Weg für ein großes Batteriewerk des Autokonzerns BMW frei gemacht. Bei einem vielbeachteten Bürgerentscheid entschied sich eine klare Mehrheit der rund 2.800 Stimmberechtigten dafür, die Ansiedlung der Fabrik zu unterstützen, wie die Gemeinde gestern Abend nach Auszählung der Stimmen mitteilte.

Die Bürgerinitiative „Lebenswerter Gäuboden“ hatte den Entscheid erzwungen. Der Gemeinderat hatte sich zuvor klar hinter die Ansiedlung gestellt, durch die 3.200 Arbeitsplätze entstehen sollen.

Ein Acker vor Straßkirchen
picturedesk.com/dpa/Armin Weigel

Das Ratsbegehren zugunsten der Ansiedlung bekam laut vorläufigem Ergebnis 75,3 Prozent Ja-Stimmen und 24,7 Prozent Nein-Stimmen. Das Bürgerbegehren, das sich gegen die Fabrik richtete, erhielt 29,6 Prozent Ja-Stimmen und 70,4 Prozent Nein-Stimmen. Die beiden Fragen waren separat gestellt worden.

Auch Thema bei CSU-Parteitag

Für BMW hat die Fabrik, die nun auf einer Fläche entstehen soll, die zu Straßkirchen und dem Nachbarort Irlbach gehört, zentrale Bedeutung für das Hochfahren der Elektroautoproduktion. Von ihr aus sollen die Fahrzeugwerke im 40 Kilometer entfernten Dingolfing sowie in Regensburg und München beliefert werden. Der Standort liegt nahe den Autobahnen A3 und A92. Die großen, schweren Akkus könnten daher auch mit E-Lastwagen direkt zu den Autowerken transportiert werden, zusätzliche Lager wären überflüssig.

Hätten sich die Bürger gegen die Fabrik entschieden, wäre der Münchner Autobauer nach eigenem Bekunden wohl auf einen Standort außerhalb Bayerns ausgewichen. Sowohl der Hersteller, der in der Region schon jetzt ein wichtiger Arbeitgeber ist, als auch die bayrische Politik hatten im Vorfeld auch auf die Signalwirkung der Entscheidung hingewiesen. Selbst Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte noch gestern auf dem Parteitag für die Ansiedlung geworben.

Die Gegner der Fabrik hatten dagegen unter anderem vor zusätzlichem Verkehr, dem Verlust wertvollen Ackerbodens und einer Verschärfung des Fachkräftemangels bei heimischen Betrieben durch die Konkurrenz der neuen Jobs bei BMW gewarnt.