Abgelegte Streikschilder
Reuters/Mike Blake
Hollywood-Streik

Drehbuchautoren mit „vorläufiger Einigung“

Nach fast fünf Monaten Streik gibt es eine „vorläufige Einigung“ zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den großen Studios und Streaminganbietern in den USA. Dabei handle es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die noch endgültig abgestimmt werden müsse, teilte die US-Autorengewerkschaft Writers Guild of America (WGA) am Sonntag in Los Angeles mit.

„Wir können mit großem Stolz sagen, dass diese Einigung außergewöhnlich ist – mit bedeutenden Gewinnen und Sicherungsmaßnahmen für Autoren in jedem Sektor unserer Mitgliedschaft“, hieß es von der mächtigen US-Gewerkschaft, die die Interessen der Autorinnen und Autoren vertritt. Details könnten noch nicht mitgeteilt werden.

Zudem stellte die Gewerkschaft klar: Bis die Einigung finalisiert sei, werde der Streik fortgesetzt – auch wenn die Gewerkschaftsmitglieder nicht mehr für sich selbst, sondern nur noch zur Unterstützung der ebenfalls streikenden Schauspieler und Schauspielerinnen auf die Straße gehen sollten.

Intensive Gespräche

Mehrere Tage lang saßen WGA-Vertreter und -Vertreterinnen und Vertreter des Dachverbands der Film- und Fernsehproduzenten (Alliance of Motion Picture and Television Producers; AMPTP) zuvor am Verhandlungstisch – erstmals seit vielen Wochen. An den Gesprächen hätten unter anderen Disney-Chef Bob Iger und Konzernchef David Zaslav vom Medienriesen Warner Bros. Discovery teilgenommen, hieß es.

Streikente WGA-Mitglieder
IMAGO/UPI Photo/John Angelillo
Mit dem Streik kam der Ruf nach Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz

Nach erfolglosen Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen hatten die mehr als 11.000 Drehbuchautoren und -autorinnen der Writers Guild Anfang Mai den Arbeitskampf begonnen. Gefordert wurden unter anderem Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung und eine Regelung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI).

Teileinigung bei Streik in Hollywood

Nach monatelangen Debatten zwischen Drehbuchautoren und der Filmindustrie in Hollywood scheint es nun Entspannung zu geben. Die großen Filmstudios konnten sich vorläufig mit den Gewerkschaften einigen. Beim Streik der Schauspieler gibt es weiterhin keine Einigung.

Harte Fronten zwischen Produzenten und Schauspielern

Mitte Juli schlossen sich zudem die rund 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA den Autoren mit ähnlichen Forderungen an. Die Fronten zwischen den Produzenten und der Schauspielgewerkschaft sind weiterhin verhärtet – seit Streikbeginn im Juli gab es keine Gespräche.

Hollywood praktisch lahmgelegt

Der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren hat Hollywood nahezu lahmgelegt. Durch den Arbeitskampf konnten praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden. Streikbedingt dürfen Schauspieler auch keine Werbung für ihre Filme machen. Filmstarts wurden verschoben, auch die Saison der Preisverleihungen ist betroffen. Der weltweit bedeutendste Fernsehpreis Emmy – ursprünglich für Mitte September angesetzt – wird erst im Jänner 2024 verliehen.