Russland griff Odessa mit Drohnen und Raketen an

Russland hat die südukrainische Region Odessa nach ukrainischen Angaben erneut vehement angegriffen. Dabei seien „offensive Drohnen und zwei Arten von Raketen“ zum Einsatz gekommen und auch „Hafeninfrastruktur“ getroffen worden, erklärte der Regionalgouverneur Oleh Kiper heute via Telegram. Eine Zivilistin sei durch eine Druckwelle verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Nach Angaben der ukrainischen Armee setzten die russischen Streitkräfte 19 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion, zwölf Kalibr-Raketen sowie zwei Überschallraketen vom Typ Onyx ein. Auch ein U-Boot sei mobilisiert worden.

Alle Drohnen und elf Kalibr-Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, zwei davon in den knapp 200 Kilometer voneinander entfernten Regionen Mykolajiw im Süden und Kirowograd im Zentrum des Landes, erklärte die Armee.

„Hafeninfrastruktur erheblich beschädigt“

Die meisten Raketen seien jedoch gegen die Region Odessa gerichtet gewesen. Dort sei die „Hafeninfrastruktur (…) erheblich beschädigt“ worden. Militärsprecherin Natalja Humenjuk erklärte auf Telegram, die Onyx-Raketen hätten Getreidespeicher in der Schwarzmeer-Stadt zerstört. Verletzt wurde niemand. Zudem sei eines der Getreidelager leer gewesen.

Zerstörte Lagerhalle nach einem russischen Raketenangriff in der ukrainischen Stadt Odessa
Reuters/Defence Forces Southern Ukraine

In den Vororten von Odessa seien zudem infolge herabfallender Trümmerteile Lagerhäuser und ein Privathaus beschädigt worden und hätten Feuer gefangen.

Luftalarm in der gesamten Ukraine

Die ukrainischen Luftstreitkräfte hatten zuvor auf Telegram vor Angriffen mit Schahed-Drohnen, Kalibr-Raketen und Onyx-Marschflugkörpern gewarnt.

Kiper rief die Einwohner und Einwohnerinnen der Hafenstadt und der Region auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen. In der gesamten Ukraine herrschte in der Nacht vorübergehend Luftalarm.