Slowakei-Wahl: Fico nennt Aussagen Pavels „bizarr“

Der slowakische Ex-Regierungschef und Favorit der bevorstehenden Parlamentswahlen, Robert Fico, hat dem tschechischen Staatspräsidenten Petr Pavel Einmischung in den Wahlkampf vorgeworfen. Fico, auch Chef der sozialdemokratischen Partei Smer, kritisierte die Aussage Pavels von vergangener Woche.

Dieser äußerte sich zu Ficos möglichem politischen Comeback an die slowakische Regierungsspitze. Eine Rückkehr könnte die Kooperation zwischen Prag und Bratislava maßgeblich stören.

„Dies muss ich strikt ablehnen“, erklärte Fico in einer Videoreaktion auf Facebook. Pavels Aussage sei „sehr bizarr“, denn Fico habe 2014 die tschechische Staatsauszeichnung des Ordens des Weißen Löwen für die hervorragenden tschechisch-slowakischen Beziehungen erhalten.

Unterschiedliche Ansichten zu Ukraine-Krieg

„Gleichzeitig ist es sehr beängstigend, wenn man als Chef der Tschechischen Republik nur deshalb über die Verschlechterung der traditionell überdurchschnittlichen tschechisch-slowakischen Beziehungen spricht, weil östlich des Flusses Morava (March) Politiker mit souveränen Ansichten regieren könnten“, betonte Fico.

Zudem gab Fico an, dass er und Pavel unterschiedliche Ansichten zum Krieg in der Ukraine hätten. Fico sei gegen eine weitere Aufrüstung der Ukraine, denn dadurch verlängere sich der Konflikt und es führe zu unnötigen sowie enormen Verlusten von Menschenleben.

Die Wirksamkeit antirussischer Sanktionen stellt Fico infrage. Diese würden der EU mehr schaden als der Russischen Föderation. Er fordere ein sofortiges Ende der Kämpfe und Friedensgespräche. Weiters halte Fico die mögliche Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO für einen Risikofaktor für den Weltfrieden.