Wegen Korruption angeklagter US-Senator will nicht zurücktreten

Der wegen Korruption angeklagte US-Senator Bob Menendez will nicht von seinem Amt als Senator zurücktreten. „Die gegen mich erhobenen Anschuldigungen sind lediglich eines: Anschuldigungen“, sagte der 69 Jahre alte Demokrat gestern bei einer Pressekonferenz. Auch für ihn gelte die Unschuldsvermutung.

Senator Bob Menendez
APA/AFP/Getty Images/Michael M. Santiago

Er bitte die Öffentlichkeit darum, abzuwarten, bis alle Fakten bekannt seien. Er sei sich sicher, dass ihn diese entlasteten. Menendez sieht sich mit Rücktrittsforderungen konfrontiert, nachdem am vergangenen Freitag gegen ihn und seine Ehefrau Anklage erhoben wurde.

Geld in Umschlägen und Jacken gefunden

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Senator unter anderem vor, die ägyptische Regierung begünstigt und im Gegenzug persönliche Vorteile erlangt zu haben. Ermittler hatten etwa 500.000 US-Dollar (rund 469.000 Euro) in bar gefunden – versteckt in Umschlägen und Jacken des Senators, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Auch von einer „Menge Gold“ und einem „Luxusauto“ war die Rede. In der Anklageschrift heißt es, Menendez und seine Frau hätten sich von Geschäftsleuten bestechen lassen. Beide wiesen die Vorwürfe zurück.

Phil Murphy, der Gouverneur von New Jersey und ebenfalls ein Demokrat, nannte die Vorwürfe gegen Menendez „so schwerwiegend“, dass sein Parteikollege nicht im Amt bleiben könne. Es handle sich um schwerwiegende Anschuldigungen, die die nationale Sicherheit und die Integrität des Rechtssystems beträfen. Sein Amt als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses lasse Menendez ruhen, bis die Angelegenheit geklärt sei, teilte die Führung der Demokraten im US-Senat nach Bekanntwerden der Anklage mit.