Österreichische Parlamentarier in Kiew eingetroffen

Eine österreichische Parlamentsdelegation ist heute Früh in Kiew eingetroffen. Gestern Abend war die Delegation, der neben Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) die Parlamentarier Wolfgang Gerstl (ÖVP), Christian Oxonitsch (SPÖ), Helmut Brandstätter (NEOS) und Georg Bürstmayer (Grüne) angehören – von der FPÖ war niemand dabei –, in Lwiw von Bürgermeister Andrij Sadowyj im Rathaus der Stadt empfangen worden.

Sadowyj berichtete den Abgeordneten, dass seit Kriegsbeginn fünf Millionen Vertriebene durch seine Stadt gekommen seien. Mittlerweile beherberge Lwiw 150.000 Flüchtlinge. Mehrere große Krankenhausprojekte seien in Lwiw geplant, so der Bürgermeister, denn immerhin gebe es in der ganzen Ukraine bisher etwa 90.000 Menschen, die Prothesen benötigten.

Jeden Tag Luftalarm

Jeden Tag gebe es mindestens einen Luftalarm, und dann müssten die Bürgerinnen und Bürger Lwiws einen der 4.800 Luftschutzräume in der Stadt aufsuchen, erzählte der Bürgermeister.

An ein Aufgeben wolle aber niemand denken, denn die Ukraine habe nur zwei Möglichkeiten: „den Sieg oder eine Niederlage“. „Wir verteidigen heute die europäischen Werte in der Ukraine“, bekräftigte der Bürgermeister.

Brandstätter: Psychologische Unterstützung wichtig

Die psychologische Unterstützung für die Ukraine sei wichtig, konstatierte Brandstätter, der auch Obmann der bilateralen parlamentarischen Gruppe Ukraine/Moldau/Belarus ist.

Es sei immer wieder beeindruckend, welch „unglaublicher Spirit“ in der Ukraine herrsche, so der NEOS-Abgeordnete, der seit Kriegsbeginn zum vierten Mal in der Ukraine ist. Der ÖVP-Abgeordnete Gerstl betonte indes, wie wichtig es sei, sich selber ein Bild zu machen, denn das Erste, was im Krieg falle, sei die Wahrheit.

Sobotka hält Rede vor Parlament

In Kiew werden die Abgeordneten die Werchowna Rada, das ukrainische Parlament, besuchen, und dort bilaterale Gespräche führen. Sobotka wird in einer Plenarsitzung eine Rede halten. Im Anschluss wird die Parlamentsdelegation ein Caritas-Hilfsprojekt in Irpin besuchen.