Regierung: 13.350 Bergkarabach-Flüchtlinge in Armenien

Nach der Niederlage der proarmenischen Kräfte gegen Aserbaidschan sind Tausende Menschen aus der umstrittenen Region Bergkarabach nach Armenien geflüchtet. Es seien schon insgesamt 13.350 Geflüchtete aus der Kaukasus-Region nach Armenien eingereist, teilte die armenische Regierung heute mit.

Die Regierung stelle allen ohne Obdach eine Unterkunft zur Verfügung, hieß es. Die Registrierung der Geflüchteten gehe weiter.

Vor einer Woche hatte Aserbaidschan eine großangelegte Militäroffensive in Bergkarabach gestartet. Bereits einen Tag später mussten die proarmenischen Kämpfer von Bergkarabach eine Waffenstillstandsvereinbarung akzeptieren.

Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, in dem Gebiet leben aber überwiegend Armenierinnen und Armenier. Aserbaidschan und Armenien kämpfen seit Jahren um das Gebiet.

Treibstofflager explodiert

Gestern war ein Treibstofflager in der Region explodiert. Mindestens 20 Menschen seien ums Leben gekommen, mindestens 290 weitere mit unterschiedlich schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte das „Gesundheitsministerium“ der südkaukasischen Region heute mit. Auf Fotos in sozialen Netzwerken waren große Flammen zu sehen. Es ist noch unklar, was die Katastrophe auslöste.

Das Menschenrechtsbüro der Region appellierte an die internationale Gemeinschaft: Es sei dringend notwendig, insbesondere schwer verletzte Menschen zur Behandlung auszufliegen. „Die medizinischen Kapazitäten Bergkarabachs sind nicht ausreichend, um die Leben der Menschen zu retten.“