Hollywoods Synchronsprecher steuern auf Streik zu

Nach der vorläufigen Tarifeinigung mit den Drehbuchautorinnen und -autoren droht Hollywood ein neuer Streik. Synchronsprecherinnen und Motion-Capture-Darsteller für Videospiele stimmten mit einer Mehrheit von über 98 Prozent für einen Streik, sollten die Tarifverhandlungen scheitern, teilte die zuständige Gewerkschaft SAG-AFTRA gestern (Ortszeit) mit.

Die ersten Gespräche seien für heute geplant. SAG-AFTRA repräsentiert auch die Film- und Fernsehschauspielerinnen und -schauspieler in den USA, die seit Juli ihre Arbeit niedergelegt haben.

Ein Vertreter der Videospieleanbieter stellte konstruktive Gespräche mit der Gewerkschaft in Aussicht. „Wir haben bei mehr als der Hälfte der Vorschläge eine vorläufige Einigung erzielt und sind optimistisch, dass wir bei den Tarifverhandlungen eine Lösung finden können.“

Begrenzung von KI gefordert

Ähnlich wie die Schauspieler und die Drehbuchautoren wollen Synchronsprecherinnen und Motion-Capture-Darsteller höhere Vergütungen sowie eine Begrenzung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) durchsetzen.

Bisger gebe es für Letzteres keinerlei Schutzklauseln, kritisiert Ashly Burch, die im Videospiel „Horizon Zero Dawn“ Figuren ihre Stimme leiht. „Es besteht die Möglichkeit, dass jemand einen Vertrag unterschreibt und damit das Recht auf seine Stimme oder seine Bewegungen aufgibt.“

Um Bewegungen computeranimierter Figuren in Videospielen und Filmen naturgetreu nachzubilden, werden häufig Schauspielerinnen und Schauspieler in Ganzkörperanzügen abgefilmt. Einer der bekanntesten dieser Motion-Capture-Darsteller ist Andy Serkis, dessen Bewegungen für die Figur Gollum in der „Herr der Ringe“-Trilogie genutzt wurden.