Erste große Militärparade seit zehn Jahren in Südkorea

Inmitten wachsender Spannungen mit Nordkorea hat Südkorea erstmals seit zehn Jahren wieder eine größere Militärparade abgehalten und damit Stärke demonstriert. An der heutigen Heeresschau in der Hauptstadt Seoul hätten etwa 4.000 Soldaten teilgenommen, teilte Südkoreas Verteidigungsministerium mit. Auch wurden moderne Waffensysteme einschließlich Raketen, Marschflugkörper und militärischer Drohnen präsentiert.

Militärparade in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul
AP/Ahn Young-Joon

Anlass der vorverlegten Militärparade war der 75. „Tag der Streitkräfte“, der auf den 1. Oktober fällt. Vor Beginn der Parade hatte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol das benachbarte Nordkorea bei einer Zeremonie auf einem Militärflugplatz südlich von Seoul vor dem Einsatz von Atomwaffen in einem Konflikt gewarnt. In solch einem Fall werde „dem Regime durch eine überwältigende Antwort der Allianz Südkoreas mit den USA ein Ende bereitet“, sagte Yoon.

Südkorea folgt Militärstrategie der USA

Er folgte damit der Militärstrategie der USA. Das Pentagon hatte sie vor knapp einem Jahr vorgestellt. Die Strategie enthält unter anderem die Warnung an Nordkorea, dass die Regierung von Machthaber Kim Jong Un einen Einsatz von Nuklearwaffen gegen die USA oder ihre Partner nicht überleben würde. Nordkorea, das die USA als feindselig einstuft, ist wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen.

Bei der Militärparade marschierten auch 300 der in Südkorea stationierten 28.500 US-Soldaten mit. Obwohl es regnete, folgten große Menschenmengen dem Zug der Soldaten und Militärfahrzeuge durch das Zentrum der Zehnmillionenmetropole.