Rauch: Kooperation mit Deutschland für Pfleger aus Ausland

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vertraut bei der geplanten Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland auf eine enge Kooperation mit Deutschland. „Deutschland ist uns einen wesentlichen Schritt voraus“, etwa bei der Definition von Zielländern und dem dortigen Aufbau von Ausbildungsstrukturen, sagte Rauch zum Start des European Health Forum Gastein (EHFG) heute. Österreich bekomme von Deutschland Listen und Programme, und werde sich dort „anhängen“.

Es gebe in Österreich einen „Wettbewerbsnachteil mit anderen europäischen Staaten, weil wir in diesem Land 15 Jahre Politik gemacht haben, zum Teil jedenfalls, die so getan hat, dass alles, was von außen kommt und zuwandert, potenziell gefährlich und böse ist, das rächt sich jetzt“, erläuterte Rauch.

„Wenn manche davon träumen und reden, eine ‚Festung‘ errichten zu wollen, eine ‚Festung Österreich‘, wie die FPÖ das tut, dann muss man den Menschen auch dazusagen, in dieser Festung wird keine angemessene Pflege mehr stattfinden“, betonte der Gesundheitsminister.

Er sei „überrascht“, wie schnell der Beinahekollaps in der Pflege vonstattengehe, erklärte EHFG-Präsident Clemens Martin Auer. Kernproblem im Krankenhauswesen und in den Pflegeeinrichtungen „ist das hierarchische System“. Die Politik könne in erster Linie mehr Geld hineinpumpen. Eine bessere Work-Life-Balance und mehr Urlaub für das Personal dagegen, „das ist eine Managementaufgabe“ der Kranken- und Pflegeeinrichtungen, sagte der frühere Sektionschef im Gesundheitsministerium.