Ukraine will gegen russische Rüstungsindustrie vorgehen

Die Ukraine will nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj stärker gegen die russische Rüstungsindustrie vorgehen. Bei einer Beratung mit seiner Militärführung habe es einen Bericht zur Lage in Russlands militärisch-industriellem Komplex gegeben. „Wir können deutlich erkennen, in welchen Bereichen der Druck auf Russland verstärkt werden muss, um zu verhindern, dass die terroristischen Fähigkeiten wachsen“, sagte der Präsident gestern Abend in seiner Videoansprache.

Ausländische Sanktionen gegen die russische Rüstungsbranche seien nicht genug. „Es wird mehr eigene, ukrainische Maßnahmen gegen den terroristischen Staat geben“, sagte Selenskyj. „Solange Russlands Aggression anhält, muss Russland seine Verluste spüren.“ Einzelheiten nannte er nicht. Bisher gab es aber bereits einige ukrainische Drohnenangriff auf Rüstungsunternehmen und Zulieferer auf russischem Boden.

Moskau hat wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine die Rüstungsproduktion ausgeweitet. Kiew ist besorgt, weil die russische Industrie sich trotz der Sanktionen immer noch Elektronikbauteile aus anderen Ländern verschaffen kann.

Beratungen über Munitionsknappheit

Der engste Kreis der Kiewer Führung beschäftigte sich nach Angaben Selenskyjs auch mit dem Nachschub von Artilleriemunition. „Das ist ein Thema, mit dem wir täglich zu tun haben“, sagte er. Die Lieferungen der bisherigen Partnerländer seien wichtig. Zugleich suche die Ukraine neue Quellen. „Und wir erhöhen schrittweise das Volumen unserer ukrainischen Produktion.“

Gegen die traditionell starke russische Artillerie hat die Ukraine mit Hilfe neuer Geschütze aus westlichen Ländern an einigen Frontabschnitten eine Überlegenheit an Feuerkraft erreicht. Der Nachschub an Munition ist indes immer wieder knapp.