28.000 Menschen aus Bergkarabach nach Armenien geflohen

Wenige Tage nach der Niederlage proarmenischer Kämpfer gegen aserbaidschanische Truppen sind in Bergkarabach nach armenischen Angaben bereits mehr als 28.000 Menschen aus der Kaukasus-Region geflohen. Den Angaben zufolge sind mit Stand gestern 28.120 Geflüchtete in Armenien angekommen. Aserbaidschan hatte am Sonntag nach Monaten die einzige Straße aus Bergkarabach nach Armenien geöffnet.

Die meisten Menschen trafen in der armenischen Stadt Goris ein, der ersten Anlaufstelle hinter der Grenze. In der Stadt mit 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bildeten sich lange Schlangen vor Geschäften mit Telefonkarten. Unter den Geflüchteten befanden sich vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen.

In Bergkarabach, das international als Teil Aserbaidschans anerkannt wird, leben knapp 120.000 ethnische Armenier. Seit Jahrzehnten kämpfen die beiden Länder um die Enklave. Eriwan wirft Baku vor, eine „ethnische Säuberung“ in der umstrittenen Kaukasus-Region zu planen, nachdem Aserbaidschan dort vergangene Woche eine großangelegte Militäroffensive gestartet hatte.