Zu viele Planabweichungen: Hochhaus in London vor Abriss

Im Südosten Londons steht ein 23-stöckiges Hochaus vor dem Abriss. Weil der tatsächliche Bau in 26 Fällen gravierend vom vorgelegten und genehmigten Plan abweicht, habe der Stadtbezirk Greenwich den „außerordentlichen“ Entschluss gefasst, dass das Haus abgerissen werden muss, schrieb der „Guardian“. 204 Mieter und Mieterinnen müssten nun neue Wohnungen finden.

Montage zeigt den Entwurf und das tatsächlich gebaute Wohnhaus im Londoner Stadtbezirk Greenwich
Royal Borough of Greenwich (Montage)
Links der Entwurf, rechts die tatsächliche Umsetzung

Der Bau wurde vor rund zehn Jahren genehmigt, die Visualisierungen von damals hätten aber nur bedingt etwas mit der umgesetzten Realität zu tun, schrieb die Zeitung. So soll der Bau deutlich plumper und teilweise größer sein als ursprünglich geplant, vieles sei erst gar nicht umgesetzt worden.

Kein Spielplatz, keine Garage, keine Gärten

So gebe es etwa keinen Kinderspielplatz, keinen Dachgarten, die Balkone und Fenster seien deutlich kleiner als geplant, und die Wohnungen seien auch nicht behindertengerecht, weil es zu den Balkonen etwa eine Stufe gibt. Eine Tiefgarage wurde entgegen den Plänen ebenfalls nicht gebaut, stattdessen werde Fläche, die eigentlich für Gärten gedacht war, zum Parken genutzt.

Man habe erst nach der Fertigstellung 2022 bemerkt, dass die genehmigten Pläne so nicht umgesetzt wurden, hieß es von der zuständigen Verwaltung zum ungewöhnlichen Schritt. So wie jetzt sei der Bau aber nicht geplant und eben auch nicht genehmigt worden. Die einzige Lösung sei der Abriss und vollständige Rückbau der Fläche in den ursprünglichen Zustand. Die Comer Homes Group, die den Bau realisiert hat, hat nun einen Monat, auf den Entscheid zu reagieren.