Thielemann folgt auf Barenboim an Berliner Staatsoper

Christian Thielemann wird Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Der 64-Jährige folgt auf Daniel Barenboim, der den Posten zu Beginn des Jahres krankheitsbedingt abgeben musste. Thielemann wird das Amt zur Saison 2024/2025 übernehmen, wie Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) heute ankündigte.

Allerdings beginnt Thielemann seinen auf fünf Jahre geschlossenen Vertrag mit einem bereits prall gefüllten Terminkalender. Er verwies mehrfach darauf, seine Verträge erfüllen zu wollen. Für die erste Saison etwa ist deswegen nur eine Opernpremiere vorgesehen.

Erst 2025/26 ist die nach Thielemanns Worten angestrebte enge Zusammenarbeit mit dem Orchester möglich. Ziel sind dann etwa 20 Opernabende. Auch das sinfonische Programm soll weiterentwickelt werden. „Das Orchester soll alles spielen – vom Weihnachtsoratorium bis zum Happening“, sagte der künftige Generalmusikdirektor.

Haus in „Eigenverantwortlichkeit“

Damit bleibt eine der drei großen Opern Berlins zunächst weiter ohne künstlerische Spitze. Somit werde die Eigenverantwortlichkeit des Hauses gebraucht, sagte der zum Ende dieser Saison ausscheidende Intendant Matthias Schulz, der nach Zürich geht. 2024 übernimmt Elisabeth Sobotka die Intendanz. Die 57-Jährige, bisher Chefin der Bregenzer Festspiele, war bereits von 2002 bis 2007 Operndirektorin.

Der 80-jährige Barenboim hatte 1992 als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden auch die Staatskapelle übernommen. Sein Opernvertrag sollte ursprünglich bis 2027 laufen. Die musikalische Leitung der Staatsoper gab er gesundheitsbedingt zu Jahresbeginn ab. 2000 wählte ihn die Staatskapelle zum Chefdirigenten auf Lebenszeit – das gilt inzwischen nur noch als Ehrenamt.