Dokumentation Obersalzberg eröffnet

Mit Mahnungen angesichts neuer demokratiefeindlicher Strömungen in Deutschland und anderen Ländern ist heute die erweiterte Dokumentation Obersalzberg eröffnet worden. Inmitten der großartigen Berglandschaft bei Berchtesgaden in Bayern plante Adolf Hitler Krieg und Verfolgung. Unter dem Leitmotiv „Idyll und Verbrechen“ will die Ausstellung die enge Verbindung des Obersalzbergs mit den Massenverbrechen des Nazi-Regimes aufzeigen.

„In der Ausstellung wird der Wahnsinn des Nationalsozialismus entlarvt“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Wir geben ein Schutzversprechen ab für jüdisches Leben in Bayern.“

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, mahnte, die Zeit der Zeitzeugen gehe zu Ende. Deshalb würden „steinerne Zeugen“ immer wichtiger. „Es braucht Orte wie diesen.“ Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, warnte vor zunehmender Demokratiefeindlichkeit in der Gesellschaft. Die Ausstellung zeige, mit welchen Mitteln die NS-Propaganda den „Mythos Hitler“ geschaffen habe.

Etwa ein Viertel seiner Regierungszeit verbrachte Hitler im Berghof als Zentrum des Führersperrgebiets, fünf Gehminuten von der heutigen Dokumentation entfernt. Die Ausstellung sucht immer wieder die Dualität: Die Propaganda und vermeintlich heile Welt der Bergresidenz einerseits, Verfolgung, Leid und Vernichtung andererseits.