Schwedens Regierungschef will Militär gegen Banden einsetzen

Nach den jüngsten Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten kriminellen Banden in Schweden mit drei Toten binnen weniger als 24 Stunden will Ministerpräsident Ulf Kristersson das Militär um Hilfe ersuchen.

Person sieht sich auf einem Smartphone eine TV-Ansprache des schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson an
APA/AFP/Jonathan Nackstran

In einer gestern im TV übertragenen Ansprache sagte Kristersson, er werde sich in Kürze mit dem nationalen Polizeichef und dem Oberbefehlshaber der Armee treffen, „um zu prüfen, wie die Streitkräfte die Polizei im Kampf gegen die Banden unterstützen“ könnten. „Wir werden die Banden zur Strecke bringen. Wir werden die Banden besiegen“, fügte er hinzu.

Elf Tote allein im September

Am Mittwochabend war kurz nach 19.00 Uhr in einem wohlhabenden Vorort von Stockholm ein junger Mann in der Nähe einer Sportanlage erschossen worden, auf der gerade ein Training mit Kindern stattfand.

Wenige Stunden später wurden in einem anderen Vorort nach Polizeiangaben zwei Menschen verletzt, von denen einer später starb. Drei Verdächtige wurden festgenommen. In der Nacht auf gestern starb schließlich eine 25 Jahre alte Frau bei einer Explosion in einem Vorort von Uppsala.

Nach einer Zählung des öffentlich-rechtlichen schwedischen Fernsehsenders SVT zur Bandengewalt wurden in diesem September bereits elf Menschen getötet – die höchste monatliche Opferzahl seit vier Jahren.