Aus rund 30.000 Fotos hat ein internationales Forscherteam ein detailliertes 3-D-Modell des deutschen U-Boot-Wracks „UC 71“ aus dem Ersten Weltkrieg erstellt.
„Als Taucher sehen wir aufgrund der eingeschränkten Sicht immer nur einen kleinen Ausschnitt. Jetzt können wir erstmalig das ganze U-Boot betrachten, erkunden und mit allen teilen, die sich dafür interessieren“, sagte Forschungstaucher und Projektleiter Florian Huber. „Wir haben das Unsichtbare sichtbar gemacht.“
Von Besatzung selbst versenkt
Das 1916 gebaute U-Boot sank 1919 auf einer Überführungsfahrt nach England vor der Nordsee-Insel Helgoland. Mit seinen Torpedos, Minen und Sprenggranaten hatte das Boot während des Ersten Weltkriegs 61 Schiffe versenkt, wie Huber recherchierte. Untersuchungen ergaben 2014, dass die Besatzung ihr Boot später selbst versenkte.
Anfang Juli hatte ein Forschungsteam um den selbstständigen Kieler Forschungstaucher Huber vor der Hochseeinsel das Wrack in 23 Meter Tiefe dokumentiert. Mit vier hochauflösenden Kameras filmten die Taucher. Aus diesen Clips wurden später 30.000 Fotos extrahiert, die mit Hilfe einer Software zu einem exakten digitalen Modell verrechnet wurden.
2024 soll das 3-D-Modell ausgedruckt, bemalt und im Rahmen einer eigenen Ausstellung im Museum Helgoland gezeigt werden. „UC 71“ steht seit 2012 unter Denkmalschutz.