Strategie für humanitäre Hilfe präsentiert

Österreich soll erstmals eine „Strategie der humanitären Hilfe“ bekommen: Die einzelnen Bereiche „Entwicklungszusammenarbeit“, „humanitäre Hilfe“ und „Friedenssicherung“ sollen besser verzahnt, Ziele und Zuständigkeiten formuliert und evaluiert werden. Das gaben heute Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in Wien bekannt.

Dabei wurde auch die bereits erfolgte Erhöhung des Auslandskatastrophenfonds auf 77,5 Millionen Euro hervorgehoben.

Derzeit sind laut UNO-Angaben mehr als 360 Millionen Menschen in ihrer Existenz bedroht, jeder 22. Mensch auf der Welt ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Düstere Zahlen“ wie diese waren laut Außenminister und Vizekanzler Ausgangspunkt für die Erarbeitung der Strategie, die am 4. Oktober im Ministerrat angenommen werden soll.

„Da geht es nicht um Altruismus. Globale Krisen könnten etwa auch Migrationsbewegungen auslösen“, sagte Schallenberg. „Je mehr Menschen humanitäre Hilfe brauchen, desto wichtiger ist strukturiertes Vorgehen“, so Kogler. Es sei „richtig, wichtig und vernünftig, zu bündeln und gemeinsame Ziele und Zuständigkeiten“ zu regeln, „gerade in Zeiten der Vielfachkrisen“, so der Vizekanzler weiter.

NGOs begrüßten das bereits im Regierungsübereinkommen festgelegte Vorhaben der „Strategie“: Die Regierung komme „damit einem langjährigen Anliegen der Caritas und anderer Hilfsorganisationen nach“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung.