Rotterdam: Mutmaßlicher Schütze war psychisch auffällig

Der mutmaßliche Täter der tödlichen Angriffe in Rotterdam hat offenbar psychische Probleme gehabt. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits vor längerer Zeit die Uniklinik in der niederländischen Hafenstadt vor psychisch auffälligem Verhalten des Studenten gewarnt, geht aus einem heute von Medien veröffentlichten Schreiben der Justiz hervor.

Der 32 Jahre alte Student hatte gestern drei Menschen getötet. Er wurde festgenommen, sein Motiv ist noch unklar. Heute soll er dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.

Mann wegen Tierquälerei vorbestraft

Die Justiz hatte dem Schreiben zufolge die Uniklinik der Erasmus-Universität auch darüber informiert, dass der Mann polizeilich bekannt war. Er war wegen Tierquälerei vorbestraft. In dem Brief warnte die Justiz davor, den Studenten Arzt werden zu lassen. Die Universität bestätigte den Eingang des Schreibens.

Der Student sei daraufhin aufgefordert worden, sich psychologisch untersuchen zu lassen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Erasmus-Universitätskrankenhauses, Stefan Sleijfer, dem TV-Sender NOS. Das sei eine Bedingung gewesen, ihn zum Arzt zu promovieren.

Der Verdächtige hatte nach Polizeiangaben zunächst in einer Wohnung eine 39 Jahre alte Frau erschossen. Ihre 14-jährige Tochter wurde schwer verletzt und starb später im Krankenhaus. Der Mann hatte dann in der Uniklinik einen Dozenten erschossen und Feuer gelegt. Die Frau soll laut Medienberichten eine Nachbarin des Mannes gewesen sein und ihn wegen Tierquälerei angezeigt haben.