NATO will Präsenz im Kosovo erhöhen

Angesichts der jüngst wiederaufgeflammten Spannungen im Kosovo will die NATO ihre Präsenz in dem Westbalkan-Land erhöhen. Man habe zusätzliche Kräfte autorisiert, um auf die gegenwärtige Situation zu reagieren, erklärte die transatlantische Allianz in Brüssel heute. Wie viele weitere Soldaten stationiert werden sollen und welche Länder diese stellen, teilte das Bündnis nicht mit.

Im Norden des Kosovo war es am Wochenende zu der schwersten Gewalteskalation seit mehreren Monaten gekommen. 30 bewaffnete und maskierte Männer eröffneten nach Angaben der Regierung am Sonntag in einem Dorf unweit der Grenze zu Serbien das Feuer auf kosovarische Polizisten.

Anschließend besetzten sie ein serbisch-orthodoxes Kloster. Ein Polizist und drei Angreifer wurden nach Polizeiangaben bei Schusswechseln getötet. Der Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Serbien erkennt das aber nicht an.

Am KFOR-Einsatz der Vereinten Nationen sind 28 Staaten beteiligt, acht davon gehören nicht der NATO an. Stationiert sind im Kosovo derzeit etwa 3.400 KFOR-Soldatinnen und -Soldaten. Im Norden des Kosovo leben rund 50.000 Serben und Serbinnen, aber über 90 Prozent der Gesamtbevölkerung des Kosovo sind ethnische Albanerinnen bzw. Albaner.

Beide Seiten machen einander für die jüngste Eskalation verantwortlich. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt oder Motive der Bewaffneten erklärt.