Schwere Überflutungen nach Regenfällen in New York
Reuters/Mike Segar
Notstand ausgerufen

Regenchaos und Sturzfluten in New York

Heftige Regenfälle haben in New York City heute Früh (Ortszeit) zu Sturzfluten und Überflutungen geführt. US-Medien berichten von unterbrochenen U-Bahn-Linien und teils chaotischen Verhältnissen auf den Straßen der US-Metropole. Den Angaben zufolge werden im Laufe des Tages weiterhin starke Niederschläge erwartet. Gouverneurin Kathy Hochul rief für New York City, Long Island und das Hudson Valley der Notstand aus.

Der US-Wetterdienst warnte zuvor für Freitag vor „starken bis übermäßigen Niederschlägen“ im Nordosten des Landes. „Die übermäßigen Regenfälle können zu Sturzfluten, Überschwemmungen in Städten und kleinen Flüssen führen, insbesondere im gesamten Großraum New York City und in Teilen von Connecticut.“

Rund 18 Millionen Menschen im Großraum der US-Metropole und in anderen Großstädten entlang der Ostküste sind von der Warnung betroffen. New Yorks Bürgermeister Eric Adams erinnerte an die anhaltende Wetterwarnung. Der Sturm sei noch nicht vorbei, und man solle auch weiterhin die überfluteten Gebiete meiden.

Bewohner in New York waten durch das Wasser auf den Straßen
Reuters/Mike Segar
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, wenn möglich zu Hause zu bleiben

„NYT“ erinnert an 1882

„Dies ist ein gefährlicher, lebensbedrohender Sturm“, sagte Hochul in einem Interview mit dem Fernsehsender NY1. „Rechnen Sie damit für die nächsten 20 Stunden.“ Allein die bisher gefallenen Niederschlagsmengen und die damit in Zusammenhang stehenden Folgen hätten ein Ausmaß erreicht, „an das wir nicht gewöhnt sind“. Die Demokratin fügte hinzu, dass sich die New Yorker aufgrund des Klimawandels „daran gewöhnen müssen“.

Hochwasser nach starken Regenfällen in New York
AP/Jake Offenhartz
Weite Teile von New York stehen unter Wasser

In der Früh und am Vormittag hatte es in einigen Teilen New Yorks innerhalb weniger Stunden so viel geregnet wie sonst in einem Monat. Nach Informationen der „New York Times“ („NYT“) ist der September in der Achtmillionenmetropole der nasseste seit über 140 Jahren – seit Beginn der Aufzeichnungen sei nur 1882 mehr Niederschlag gefallen. Viele New Yorker fühlten sich an den Starkregen erinnert, der vor zwei Jahren durch Hurrikan „Ida“ die Stadt unter Wasser setzte.

„Bleiben Sie zu Hause“

In New York wurde die Bevölkerung von der Stadtverwaltung dazu aufgerufen, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle New Yorker alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und überflutete Straßen meiden“, zitiert die „NYT“ aus einer Aussendung der Gouverneurin.

„Bitte bleiben Sie zu Hause, wenn Sie nicht reisen müssen“, zitierte Reuters zudem die New Yorker Verkehrsbetriebe. Überschwemmungen verursachten nach Angaben der Metropolitan Transportation Agency (MTA) erhebliche Störungen im U-Bahn-System der Stadt und im Metro-North-Pendlerzug. Einige U-Bahn-Linien wurden komplett eingestellt, darunter die Linie G, die Brooklyn und Queens verbindet. Etliche Stationen wurden geschlossen, wie Reuters mit Verweis auf die MTA berichtet.

Überschwemmungen in New York

Heftiger Regen hat in der Millionenmetropole New York zu Überschwemmungen und Sperrungen von Autobahnen, Straßen und Flughafenterminals geführt. Die Stadtverwaltung rief die Menschen auf, wenn möglich zu Hause zu bleiben.

Wetterextreme & Klimakrise

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut dem aktuellen IPCC-Bericht aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.

Vom Flughafen LaGuardia, wo hauptsächlich Inlandsflüge abgehen und ankommen, hieß es, das Terminal A sei „bis auf Weiteres“ gesperrt. Auch der Flughafen John F. Kennedy teilte mit, der Regen sorge für Störungen im Betrieb. Zudem wurden zahlreiche Straßen und innerstädtische Autobahnen gesperrt. Auf einem Teil des FDR Drive – einer Hauptverkehrsader entlang der Ostseite Manhattans – kam der Verkehr zum Erliegen.

Sturzflutwarnung für Manhattan

Auf Videos waren Autos zu sehen, die durch überschwemmte Straßen fuhren, die in Teilen von Queens und Brooklyn von zentimeterhohen Regenmassen bedeckt waren, während Straßen überflutet und Bürgersteige überschwemmt wurden. Um 10.00 Uhr (Ortszeit) waren nach Angaben des Wetterdienstes seit Donnerstagnacht 4,28 Zentimeter Regen im Central Park gefallen, davon 3,90 seit Mitternacht. In Brooklyn waren bereits fast 15 Zentimeter Regen gefallen, so die Meteorologen.

Videograb vom überfluteten Brooklyn Queens Expressway in New York
AP/Robert Bumsted
Auf den Straßen kam es zu teils chaotischen Verhältnissen

Betroffen sind auch umliegende Regionen. Laut „NYT“ hätten die Behörden etwa auch in den Bezirken Nassau und Westchester die Rettungskräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Für Manhattan, Queens, Brooklyn und Hudson County in New Jersey wurde die Wetterwarnung zudem um rund zwei Stunden verlängert.