„Falschinformationen“: Acht Jahre Haft für russischen Blogger

Ein russischer Blogger ist gestern zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt worden, weil er einem Gericht zufolge „Falschinformationen“ über Moskaus Offensive in der Ukraine verbreitet haben soll.

Alexander Nosdrinow sei „zu acht Jahren und sechs Monaten Haft in einer allgemeinen Strafkolonie verurteilt“ worden, erklärte das Gericht in der russischen Stadt Krasnodar. Zudem sei der 38-Jährige mit einem vierjährigen Arbeitsverbot belegt worden.

Ehefrau vermutet Racheaktion

Nosdrinow betrieb einen kleinen YouTube-Kanal, auf dem er Videos von Autobahnpolizisten aus seiner Heimatregion Krasnodar veröffentlichte, die offenbar gegen das Gesetz verstießen. Im März 2022 wurde er festgenommen, nachdem die Ermittler ihn beschuldigt hatten, in Onlinediensten ein Foto von zerstörten Gebäuden mit der Bildunterschrift „Ukrainische Städte nach der Ankunft der Befreier“ gepostet zu haben.

In einem Interview mit dem unabhängigen russischen Onlinemedium Sota bestritt Nosdrinows Ehefrau nachdrücklich die Veröffentlichung des Fotos. Ihr zufolge geht die Verhaftung ihres Mannes vielmehr auf die örtliche Polizei zurück – als Racheakt für dessen veröffentlichte Videos, die das mutmaßliche Fehlverhalten der Beamten zeigten.

Das Gericht gab hingegen an, Nosdrinow habe das Foto verschickt. Es sei von Beamten des Inlandsgeheimdienstes der Region Krasnodar gefunden worden.