Malediven: Richtungsweisende Präsidentenwahl

Die Wählerinnen und Wähler auf den Malediven haben bei einer Stichwahl um das Präsidentenamt über die künftige Ausrichtung ihres Landes abgestimmt. Knapp 283.000 Menschen entschieden heute in einer Stichwahl zwischen dem bisherigen proindischen Präsidenten und einem prochinesischen Herausforderer. Die Malediven waren traditionell eher unter dem Einflussgebiet Indiens. Aber auch China möchte Zugang zu der strategisch wichtigen Region.

Bei der Stichwahl traten der bisherige und eher indienfreundliche Präsident Ibrahim Solih (62) und sein eher chinafreundlicher Rivale Mohamed Muizzu (45) an, der den Einfluss Indiens verringern möchte. Beide konnten im ersten Wahlgang vor drei Wochen keine Mehrheit erzielen.

Beide Kandidaten siegesgewiss

Die Kandidaten äußerten sich heute nach ihrer Stimmabgabe in Male siegesgewiss. Mit einer Bekanntgabe des Wahlergebnisses wird in der Nacht auf morgen gerechnet.

Menschen warten vor Wahllokal in Male
Reuters

Muizzu gilt als Verbündeter des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Abdulla Yameen, der sich während seiner Präsidentschaft für chinesische Kredite für Tourismus und andere Projekte für sein Land eingesetzt hatte. Yameen hatte auch unterschrieben, dass die Malediven Teil von Chinas Projekt einer „Neuen Seidenstraße“ werden.