UNHCR: Über 100.000 Menschen aus Bergkarabach geflohen

Nach der angekündigten Aufgabe des Gebiets Bergkarabach in Aserbaidschan sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingskommissariats UNHCR mehr als 100.000 Geflüchtete aus der Region in Armenien angekommen.

„Viele sind hungrig und erschöpft und brauchen sofort Unterstützung“, sagte Flüchtlingskommissar Filippo Grandi. „Internationale Hilfe wird sehr dringend benötigt“, sagte er.

Flüchtlinge in Goris
APA/AFP/Alain Jocard

Armenien rechnet nach früheren Angaben damit, dass alle rund 120.000 ethnischen Armenier die selbst ernannte Armenier-Republik inmitten Aserbaidschans verlassen werden. Um das Gebiet hat es seit Jahrzehnten Kämpfe mit Tausenden Toten gegeben.

Bergkarabach soll „aufhören zu existieren“

Vergangene Woche hatte Aserbaidschan eine Offensive gestartet, kurz darauf kapitulierten die Machthaber der international nicht anerkannten Republik, die nun zum 1. Jänner 2024 aufgelöst werden soll. Bergkarabach, das überwiegend von Armeniern bewohnt war, werde damit „aufhören zu existieren“, hieß in einem Dekret.

Aserbaidschan hat erklärt, die Rechte der ethnischen Armenier zu respektieren, die in Bergkarabach bleiben wollten. Das Konzept einer eigenständigen armenischen Region dort sei aber für alle Zeiten beendet. Viele Armenier haben erklärt, aus Sorge vor Unterdrückung und Gewalt nicht in Bergkarabach bleiben zu wollen.