Wahlkampf in Liberia: Drei Tote bei Zusammenstößen

Keine zwei Wochen vor den Präsidenten- und Parlamentswahlen in Liberia sind bei Zusammenstößen von Anhängern der beiden größten Parteien des Landes drei Menschen getötet worden.

Die Gewalt sei in der nordwestlichen Region Lofa zwischen der Einheit-Partei (UP) des ehemaligen Vizepräsidenten Joseph Boakai und der Regierungspartei Demokratischer Wandel (CDC) von Präsident George Weah ausgebrochen, so die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS und die UNO gestern.

Aufforderung, „von Provokation“ oder Gewalt abzusehen

Beide Institutionen forderten in einer gemeinsamen Erklärung die Spitzen beider Parteien dazu auf, ihre Anhänger „dringend“ aufzurufen, „von Provokation oder jeglicher weiterer Gewalt abzusehen“. Die Gewährleistung freier und friedlicher Wahlen hat eine besonders hohe Bedeutung in dem Land, in dem bei Bürgerkriegen zwischen 1989 und 2003 mehr als 250.000 Menschen getötet wurden.

Liberias wichtigste Parteien verpflichteten sich im April, Gewalt zu vermeiden und bei der Lösung möglicher Streitigkeiten nach der Wahl den Weg über die Gerichte zu wählen.

ECOWAS und UNO forderten von der liberianischen Polizei, „sofort für Ruhe zu sorgen“ und „schnelle und unabhängige Ermittlungen einzuleiten“, damit die Täter strafrechtlich belangt werden können. Die US-Botschaft in Monrovia verurteilte ebenfalls die Gewalt. Beide Parteien machten die jeweils andere für die Zusammenstöße verantwortlich.