Indien: Razzien bei regierungskritischen Journalisten

In Indien hat die Polizei Häuser von mehreren Journalistinnen und Autoren einer Nachrichtenwebsite sowie deren Büro durchsucht. Die Polizei habe ihre Handys und Laptops beschlagnahmt, berichteten heute betroffene Journalisten auf Twitter (X) sowie indische Medien. Die Website NewsClick ist dafür bekannt, kritisch gegenüber der Regierung zu sein.

Die Ermittlungen sollen unter anderem im Zusammenhang mit einem Artikel der „New York Times“ stehen, laut dem die Website Geld von einem reichen US-Amerikaner erhalten haben soll, um „chinesische Propaganda“ zu verbreiten, hieß es. NewsClick wies die Anschuldigungen zurück.

Die Opposition und indische Journalistenvereinigungen sowie Amnesty International kritisierten das Vorgehen gegen NewsClick. „Diese Durchsuchungen sind nicht das erste Mal, dass das Antiterrorgesetz missbraucht wird, um Regierungskritikerinnen und -kritiker in Indien zu belästigen und einzuschüchtern“, schrieb Amnesty International auf Twitter.

„Reporter ohne Grenzen“ zufolge hat die Pressefreiheit in Indien seit Amtsantritt von Premierminister Narendra Modi 2014 gelitten. Das Land belegt Platz 161 von 180 auf der Pressefreiheitsrangliste der Organisation. Vor einigen Monaten haben indische Steuerbehörden Büros der britischen BBC in Neu-Delhi und Mumbai durchsucht – kurz nachdem der Sender einen Dokumentarfilm veröffentlicht hatte, der sich kritisch mit Modi befasst.