Sozialwirtschafts-KV: 15 Prozent mehr Lohn gefordert

Im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich sind die Kollektivvertragsverhandlungen gestern mit Übergabe der Forderungen der Gewerkschaften GPA und vida gestartet. Verlangt wird darin eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 15 Prozent, mindestens aber 400 Euro.

Vom Kollektivvertrag sind rund 130.000 Beschäftigte erfasst, darunter mehr als 70 Prozent Frauen, die Mehrheit in Teilzeit. Ihnen gegenüber steht der Arbeitgeberverband Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ).

„Die Gesellschaft konnte sich in den vergangenen Jahren immer auf die Beschäftigten im Sozialbereich verlassen. Jetzt ist es Zeit, dass diese Leistungen honoriert werden“, sagte GPA-Verhandlerin Eva Scherz in einer Aussendung.

Neben der Gehaltsforderung seien viele Vorschläge vorgelegt worden, die die Arbeitsbedingungen verbessern und die Branche attraktiver machen, sagte vida-Verhandlerin Michaela Guglberger. „Wir fordern eine Verkürzung der Arbeitszeit, mehr Urlaub, mehr Geld fürs Einspringen und ein höheres Kilometergeld.“

SWÖ: „Sicher nicht realisierbar“

Der Arbeitgeberverband Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) bezeichnete die Forderungen als „sicher nicht realisierbar“. Der Geschäftsführer Walter Marschitz nannte den Auftakt zu den Verhandlungen zwar „durchaus konstruktiv“.

Gleichzeitig betonte er in einer Aussendung, „dass aufgrund der Teuerung der Verhandlungsspielraum über die Inflationsabgeltung hinaus äußerst eng ist“.

Der nächste Verhandlungstermin ist für den 17. Oktober 2023 angesetzt. Weitere Termine sind für den 15. und 27. November 2023 vorgesehen.