Rettungsaktion für Delfine im Amazonas-Gebiet

Nach dem Tod Dutzender Süßwasserdelfine im brasilianischen Amazonas-Gebiet ist eine Rettungsaktion für die verbliebenen Tiere angelaufen.

Einsatzkräfte versuchten, im Lago Tefe lebende Tiere einzufangen und zu untersuchen, wie der Fernsehsender TV Globo gestern berichtete. Zudem wurden Kadaver verendeter Delfine geborgen und obduziert, um Aufschluss über die Todesursache zu erhalten.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Institut Mamiraua bei einem toten Delfin im brasilianischen Amazonasgebiet
Reuters/Bruno Kelly

Amazonas-Flussdelfine sind die größten Flussdelfine. Sie werden etwa zwei bis zweieinhalb Meter groß und erreichen ein Gewicht von 85 bis 185 Kilogramm. Zuletzt waren in dem See 120 tote Süßwasserdelfine entdeckt worden, das entspricht etwa fünf Prozent der Population in der Region.

Situation „sehr beunruhigend“

„Das ist eine sehr beunruhigende und ernste Situation“, sagte die Wissenschaftlerin Miriam Marmontel vom Institut Mamiraua. Die genaue Todesursache ist noch unklar. Die Forscher gehen allerdings davon aus, dass sie im Zusammenhang mit der aktuellen Hitze und Trockenheit in der Region stehe.

„Die durchschnittliche Wassertemperatur im Tefe-See liegt bei 32 Grad – zuletzt haben wir aber selbst in drei Meter Tiefe noch 40 Grad gemessen“, sagte Marmontel.

Im Amazonas-Gebiet herrschen derzeit hohe Temperaturen und eine schwere Dürre. Viele Flüsse in der Region führen deutlich weniger Wasser als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die normale Trockenzeit wird derzeit noch von „El Nino“ verstärkt. Das alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen sorgt unter anderem im Norden von Brasilien für mehr Trockenheit und Hitze.