16-jährige Iranerin im Koma: Polizeiübergriff vermutet

Im Iran könnte es einen ähnlichen Fall geben wie den der in Haft verstorbenen Mahsa Amini. Der Tod der 22-jährigen Amini im September 2022 hatte zu monatelangen Protesten gegen die Regierung geführt.

Nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe von heute liegt die 16-jährige Armita Geravand seit Sonntag in einem Krankenhaus im Koma. Zuvor sei sie von Sicherheitsleuten in der U-Bahn angehalten worden, weil sie gegen die Regeln zur Verschleierung verstoßen haben soll.

Die Behörden wiesen einen Zusammenhang zurück. Wie die kurdische Menschenrechtsgruppe Hengaw weiter auf Twitter (X) mitteilte, wurde die Mutter Geravands von Sicherheitskräften festgenommen. Von offizieller Seite wurde das nicht bestätigt.

Internationale Besorgnis und Kritik

Der US-Sondergesandte für den Iran, Abram Paley, äußerte sich beunruhigt. Die USA beobachteten die Entwicklungen um Geravands Zustand sehr genau, schrieb er auf Twitter. „Schockiert und besorgt über Berichte, dass die sogenannte Moralpolizei des Iran die 16-jährige Armita Geravand angegriffen haben soll“, schrieb Paley.

Die Regierung in Teheran wies die Kritik zurück. Deutschland, die USA und Großbritannien äußerten diesbezüglich „unaufrichtige Sorgen“, schrieb der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanaani, auf Twitter. Er warf den Regierungen der drei Länder „interventionistische und voreingenommene“ Kommentare vor.