Atomteststopp-Organisation warnt vor Ausstieg Russlands

Der Chef der Atomteststopp-Organisation (CTBTO), Robert Floyd, hat vor dem Ausstieg Russlands aus dem globalen Vertrag über den Stopp von Nukleartests (CTBT) gewarnt. „Es wäre besorgniserregend und äußerst bedauerlich, wenn ein Unterzeichnerstaat seine Ratifizierung des CTBT überdenken würde“, sagte Floyd gestern. Am Vortag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin davon gesprochen, dass sein Land theoretisch die Ratifizierung des Vertrages rückgängig machen könnte.

Der Atomteststopp-Vertrag wurde 1996 verabschiedet, um die Weiterwentwicklung von Nuklearwaffen einzudämmen. Das globale Testverbot ist zwar noch nicht in Kraft getreten, doch seit den 1990er Jahren haben sich alle Staaten bis auf Nordkorea daran gehalten. „Der CTBT hat eine starke Norm gegen Atomtests geschaffen und leistet für die Menschheit einen unschätzbaren Beitrag für internationalen Frieden und Sicherheit“, sagte Floyd.

Die CTBTO in Wien betreibt ein globales Netzwerk an Messtationen, die Atomtests anhand von Druckwellen sowie chemischen und nuklearen Spuren entdecken können. Laut Floyd befinden sich 32 der Stationen in Russland.