Kiew meldet russischen Beschuss – Kind in Charkiw getötet

Russland hat die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew erneut stark mit Drohnenangriffen und Artilleriefeuer unter Beschuss genommen. In der ostukrainischen Stadt Charkiw starben bei russischem Beschuss eines Wohnhauses ein zehn Jahre alter Bub und seine Großmutter, wie die Behörden gestern mitteilten. Der verheerende russische Raketenangriff auf das Dorf Hrosa in Charkiw mit mehr als 50 Toten vom Vortag hat international Entsetzen ausgelöst.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten in der Früh, dass die Flugabwehr des Landes 25 von 33 russischen Drohnen zerstört habe. Betroffen gewesen von den Angriffen sei erneut auch der Süden der Ukraine, darunter das Gebiet Odessa. Im Donau-Gebiet seien unter anderem ein Getreidespeicher beschädigt worden und mehrere Lastwagen in Brand geraten. Es gebe keine Verletzten, hieß es.

Nach Angaben des Generalstabs in Kiew standen zudem mehr als 110 Ortschaften der Ukraine unter russischem Artilleriebeschuss. Den Angaben zufolge wurden mehrere russische Angriffe zurückgeschlagen.

Internationales Entsetzen über Angriff auf Hrosa

Nach dem Angriff auf Hrosa war das Entsetzen groß. Russlands Armee sei „das absolut Böse“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Auch Vertreterinnen und Vertreter von EU und UNO verurteilten den Angriff. Nach ukrainischen Behördenangaben waren durch den russischen Raketenbeschuss in Hrosa unweit der Stadt Kupjansk 52 Menschen getötet worden, darunter ein sechs Jahre altes Kind.

Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich die Dorfbewohner demnach in dem Cafe zu einer Trauerfeier für einen verstorbenen Mitbürger versammelt. Wegen des Angriffs wurde der russische Botschafter in Österreich, Dmitri Ljubinski, ins Wiener Außenministerium zitiert.