US-Medien: Trump plauderte Geheiminfos über U-Boote aus

Der frühere US-Präsident Donald Trump soll Medienberichten zufolge kurz nach Ende seiner Amtszeit geheime Informationen über Atom-U-Boote an einen australischen Geschäftsmann ausgeplaudert haben.

Bei einem Gespräch in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida habe der Ex-Präsident dem australischen Milliardär Anthony Pratt unter anderem die Zahl der Atomsprengköpfe genannt, die Atom-U-Boote der US-Marine üblicherweise an Bord haben, berichtete der US-Sender ABC am Donnerstag (Ortszeit).

Trump habe dabei im April 2021 auch gesagt, wie nahe Atom-U-Boote sich russischen U-Booten nähern können, ohne erkannt zu werden. Pratt, der eines der weltgrößten Verpackungs- und Papierunternehmen leitet, habe die Informationen später zahlreichen Personen weitererzählt, berichteten ABC und die „New York Times“ unter Berufung auf informierte Kreise.

ABC: Dutzende erfuhren davon

Laut ABC handelte es sich um mindestens 45 Menschen, darunter sechs Journalisten, elf Mitarbeiter seines Unternehmens, zehn australische Regierungsvertreter und drei frühere Premierminister. Die „New York Times“ zitierte Quellen, wonach Trumps Indiskretionen „potenziell die US-Atomflotte gefährdeten“. Trump wies die Vorwürfe als „falsch und lächerlich“ zurück.

Pratt leitet den in den USA angesiedelten Verpackungsriesen Pratt Industries – und ist Mitglied von Trumps Golfclub Mar-a-Lago. Bundesstaatsanwälte, die gegen Trump wegen der Aufbewahrung geheimer Dokumente in Mar-a-Lago ermitteln, hätten Pratt zweimal wegen des Vorfalls befragt, hieß es in den Berichten. Der Australier könnte nun in dem für nächstes Jahr geplanten Prozess gegen Trump in der Geheimdokumentenaffäre als Zeuge aussagen.

Der vom Justizministerium eingesetzte Sonderermittler Jack Smith hatte im Juni eine Anklage in der Dokumentencausa gegen Trump erwirkt.