Amazon startet Konkurrenzprodukt zu Starlink

Der US-Internetriese Amazon hat seine ersten beiden Satelliten bei einer Testmission für sein Projekt Kuiper für satellitengestützte Internetverbindungen gestartet. Die Atlas-V-Rakete mit den Satelliten hob gestern Nachmittag (Ortszeit) vom US-Weltraumbahnhof in Cape Canaveral im Bundesstaat Florida ab, wie der Industriekonzern United Launch Alliance mitteilte. Amazon will mit dem Projekt in Konkurrenz zum Satelliteninternetdienst Starlink des Raumfahrtunternehmens SpaceX von US-Milliardär Elon Musk treten.

Bei dem Test wurde versucht, den Kontakt zwischen den Sonden und der Erde herzustellen, ihre Solarmodule auszufahren und zu bestätigen, dass alle Instrumente richtig und bei den gewünschten Temperaturen funktionieren. Die beiden Prototypen sollen nach den Tests aus der Erdumlaufbahn entfernt werden und beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

„Werden viel lernen“

„Es ist das erste Mal, dass Amazon Satelliten in den Weltraum bringt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Technologieabteilung bei Kuiper, Rajeev Badyal. „Wir werden enorm viel lernen, unabhängig davon, wie die Mission verläuft.“

Die ersten tatsächlich funktionsfähigen Kuiper-Satelliten sollen Anfang 2024 gestartet werden, wie es von Amazon hieß. Das Unternehmen hofft auf erste Tests mit Kunden Ende kommenden Jahres.

Der vom US-Milliardär Jeff Bezos gegründete Onlineriese Amazon plant, in den kommenden sechs Jahren 3.200 Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Zehn Milliarden Dollar (umgerechnet rund 9,45 Milliarden Euro) sollen in das Projekt investiert werden.