Erfolgreicher Jungfernflug der ersten Privatrakete Europas

Die erste spanische Trägerrakete „Miura 1“ hat nach zwei gescheiterten Versuchen erfolgreich ihren Jungfernflug absolviert. Die private Rakete sei heute Früh um 2.19 Uhr MESZ von der Raumfahrtstation El Arenosillo nahe Huelva im Süden Spaniens in Richtung der Erdumlaufbahn geschossen worden und nach einem gut fünfminütigen Flug programmgemäß im Atlantik vor der Küste der andalusischen Stadt gelandet, teilte das spanische Start-up PLD Space mit.

Start der Privatrakete „Miura 1“ in Huelva (Spanien)
Reuters/Pld Space

Es handelt sich nach Angaben des Unternehmens mit Sitz in Elche im Osten Spaniens um das erste private europäische Projekt, um wiederverwendbare Raketen in den Orbit zu schicken.

Alle Ziele seien beim Jungfernflug erreicht worden, hieß es. Die kleine, nur zwölf Meter lange Rakete sei auf 46 Kilometer über dem Golf von Cadiz aufgestiegen. Noch im Laufe des Tages solle sie von einem Team von PLD Space im Atlantik geborgen werden. Der Start war zuvor dieses Jahr zweimal wetterbedingt verschoben worden.

PLD Space spricht von „historischem“ Schritt

Unternehmensgründer und Projektdirektor Raul Torres sprach von einem „historischen“ Schritt, der zwölf Jahre nach Gründung von PLD Space gelungen sei. Das sei „aber nur der Anfang“, betonte er mit Blick auf „Miura 5“. Die geplante 36 Meter lange, zweistufige Trägerrakete soll ab 2025 Satelliten mit einem Gewicht von bis zu 500 Kilogramm in die Erdumlaufbahn bringen.

Das 2011 von den spanischen Akademikern Torres und Raul Verdu gegründete PLD Space hat inzwischen 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Investitionen in Höhe von 65 Millionen Euro. Es ist eines von mehreren europäischen Start-ups, die dabei sind, Miniträgerraketen zu entwickeln. Sie wollen den boomenden Markt für Kleinsatelliten bedienen.