Großdemo gegen Amnestie für katalanische Separatisten

Zehntausende haben in Barcelona gegen eine mögliche Amnestie für katalanische Separatisten protestiert. An der Kundgebung im Zentrum der katalanischen Hauptstadt nahmen gestern der spanische Oppositionsführer Alberto Nunez Feijoo sowie der Chef der rechtspopulistischen Partei Vox, Santiago Abascal, teil.

Tausende Menschen während einer Großdemo in Barcelona gegen Amnestie für katalanische Separatisten
IMAGO/SOPA Images/Ramon Costa

Die Amnestie, die Ministerpräsident Pedro Sanchez erwäge, um die Unterstützung separatistischer Parteien für eine weitere Amtszeit zu erhalten, sei mit der Demokratie unvereinbar, sagte Feijoo vor Beginn des Protestmarsches. Die Organisatoren schätzten die Teilnehmendenzahl auf 300.000. Die Polizei sprach von rund 50.000 Teilnehmenden.

Wenn bis zum 27. November kein Regierungschef gefunden wird, müssten die Spanierinnen und Spanier am 14. Jänner erneut an die Wahlurnen. Sanchez braucht die Stimmen der linken Partei ERC des katalanischen Regierungschefs Pere Aragones sowie der liberalen Partei Junts des in Belgien im Exil lebenden Separatistenführers Carles Puigdemont.

Beide streben die Unabhängigkeit Kataloniens an und fordern für ihre Unterstützung eine Amnestie für jene Separatisten, die am gescheiterten Abspaltungsversuch vom Herbst 2017 teilnahmen. „Die Amnestie zielt nicht auf eine Versöhnung ab. Die PSOE will nur an der Macht bleiben“, sagte Feijoo. Abascal sprach sogar von einem „Putsch“, der das Gesetz und die Verfassung verletze.