Brexit-Studie untersuchte Stimmverhalten der Briten

Bereuen die Menschen in Großbritannien, vor sieben Jahren für den EU-Austritt gestimmt zu haben? Einer Studie zufolge sind zwar viele Leute unzufrieden mit den politischen Entwicklungen seither – die meisten würden aber individuell wieder so entscheiden wie 2016 beim Referendum über den Brexit. Zu diesem Ergebnis kommen die Denkfabriken UK in a Changing Europe und Public First in einer heute veröffentlichten Analyse.

Obwohl selbst viele Befürworter und Befürworterinnen der Meinung seien, dass es mit dem Brexit nicht gut laufe, bedeute das nicht zwingend, dass sie ihre Entscheidung bereuen. Nur 16 Prozent der befragten Menschen, die damals den Brexit befürworteten, würden heute anders abstimmen. Bei den Gegnern und Gegnerinnen würden heute umgekehrt sechs Prozent für den Brexit stimmen.

4.000 Menschen online befragt

„Dieser Bericht zeigt, dass viele Annahmen über Brexit-Befürworter, die nun unglücklich mit den Folgen sind, falsch sind“, teilte Forscherin Sophie Stowers mit. Es sei vermessen anzunehmen, dass Unzufriedenheit mit der Umsetzung des Brexits automatisch dazu führe, dass die Menschen nachträglich lieber in der EU geblieben wären oder sich einen Wiedereintritt Großbritanniens wünschten.

Für die Studie wurden rund 4.000 Menschen in Großbritannien zwischen dem 26. Mai und dem 2. Juni online befragt. Die Ergebnisse seien gewichtet worden, etwa nach Alter, Geschlecht und Religion. Die entsprechenden Tabellen waren bereits im Sommer publiziert worden. Zudem wurden zwischen Mai und September fünf Fokusgruppen qualitativ befragt.