Totalblockade des Gazastreifens angeordnet

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat heute die totale Blockade des Gazastreifens angeordnet. Der Küstenstreifen solle „keinen Strom, keine Nahrungsmittel, keinen Treibstoff“ mehr erhalten.

In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels gab es heute wieder Raketenalarm, Angaben zu möglichen Verletzten wurden keine gemacht. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen. In Jerusalem waren Explosionen zu hören, die entweder von Raketeneinschlägen oder der Luftabwehr stammen könnten.

UNO: Über 123.000 Menschen im Gazastreifen vertrieben

Seit Beginn des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel wurden nach UNO-Angaben im Gazastreifen mehr als 123.000 Menschen vertrieben. 123.538 Personen hätten ihre Häuser „aus Angst, aus Sorge um ihren Schutz und wegen der Zerstörung ihrer Häuser“ verlassen, erklärte das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) heute. Mehr als 73.000 Flüchtlinge seien in Schulen untergebracht.

Bei einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates verurteilten in der Nacht zahlreiche Mitglieder den Angriff radikaler Palästinenser auf Israel. Die Reaktion erfolgte jedoch nicht einstimmig, wie der US-Botschafter bei der UNO, Robert Wood, nach der Sitzung betonte. „Es gibt eine ganze Reihe von Ländern, welche die Angriffe der Hamas verurteilt haben. Aber es sind offensichtlich nicht alle“, sagte Wood, ohne Staaten wie Russland explizit zu nennen.

Russland forderte Waffenstillstand

Zuvor hatten die USA den UNO-Sicherheitsrat zu einer geschlossenen Reaktion auf den Hamas-Angriff auf Israel aufgerufen. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen zog der Sicherheitsrat keine gemeinsame Erklärung in Betracht, geschweige denn eine verbindliche Resolution. Einige von Russland angeführte Mitglieder hofften auf einen umfassenderen Schwerpunkt als die Verurteilung der Hamas.

„Meine Botschaft war, die Kämpfe sofort zu beenden und zu einem Waffenstillstand und sinnvollen Verhandlungen überzugehen, wie es seit Jahrzehnten verkündet wird“, erklärte der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja.