Regisseur und Produzent Kurt Mayer gestorben

Der österreichische Regisseur und Filmproduzent Kurt Mayer ist tot. Das gab seine Produktionsgesellschaft bekannt. „Kurt hat uns am Samstagmorgen nach kurzer, schwerer Krankheit verlassen. Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit“, heißt es auf der Internetseite der Kurt Mayer Film. Damit verliert die österreichische Filmbranche einen ihrer umtriebigen Proponentinnen und Proponenten. Auch für den ORF war Mayer tätig.

Mayers Werk war durch einen breiten, multiperspektivischen Ansatz gekennzeichnet, den der am 22. März 1951 geborene Wiener bereits in der Studienwahl verfolgte. So studierte Mayer in seiner Heimatstadt Psychologie, Soziologie und Kunstgeschichte. Zum Film kam er über Tätigkeiten hinter den Kulissen wie die Ausstattung und die Kameraassistenz.

Regisseur zahlreicher „Universum“-Dokus

Als Kameraassistent war Mayer in den 1970er und 1980er Jahren auch fürs Fernsehen tätig und betätigte sich in dieser Zeit überdies als Fotograf. Zeitgleich startete der Wiener jedoch auch seine Filmkarriere. Sein Debütfilm als Regisseur war 1985 das Dokumentarwerk „Aufwachen“, in dem sich Mayer der Besetzung der Hainburger Au widmete.

Es folgten Porträts über den Skifahrer Erik Schinegger („Erik(a) – Der Mann, der Weltmeisterin wurde“) und Karlheinz Böhm („Mr. Karl – Ein Mensch für Menschen“). Und nicht zuletzt bleibt Mayer als Regisseur zahlreicher „Universum“-Dokumentarfolgen in Erinnerung. Zuletzt hatte Mayer heuer im Rahmen der Dokumentarreihe „Schicksalstage Österreichs“ bei der Folge „Die Stunde des Jörg Haider“ Regie geführt.

„Zentrale Figur der heimischen Dokumentarfilmszene“

Bereits in den 1990ern hatte er die Kurt Mayer Film als unabhängige Produktionsgesellschaft gegründet. Und nicht zuletzt engagierte sich der Filmdenker auch als Fürsprecher der Branche. So gehörte Kurt Mayer 2009 zu den Gründungsmitgliedern der Akademie des Österreichischen Films.

„Mit Produzent, Regisseur und Autor Kurt Mayer verlieren wir eine zentrale Figur der heimischen Dokumentarfilmszene, einen Citoyen, dessen Blick in die Welt immer zutiefst intellektuell blieb“, würdigte am Montag Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer den Verstorbenen.