Netanjahu droht Hamas: „War erst der Anfang“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der Hamas gestern in einer TV-Ansprache beispiellose Konsequenzen für ihren Angriff auf Israel angedroht.

„Dieser Krieg wurde uns von einem verabscheuungswürdigen Feind aufgezwungen – von Bestien, die die Ermordung von Frauen, Kindern und Alten feiern.“ Die Bilder der Zerstörung in Gaza seien „nur der Anfang“, sagte Netanjahu. Hunderte Terroristen seien bereits „ausgelöscht“ worden.

Er forderte die Opposition auf, ohne Vorbehalte in eine Notstandsregierung einzutreten. „Wir befinden uns in einem Einsatz für die Heimat, einem Krieg zur Sicherung unserer Existenz, einem Krieg, den wir gewinnen werden“, sagte er.

Die Spaltungen unter den Israelis erklärte Netanjahu für beendet. „Wir sind alle vereint.“ Auch die Führung solle sich nun zusammentun und mit der Opposition eine Notstandsregierung bilden.

150 Israelis verschleppt

Bei dem Großangriff der islamistischen Hamas wurden nach israelischen Angaben rund 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen entführt. Die Terrororganisation Hamas drohte mit der Ermordung von Geiseln im Falle weiterer israelischer Luftangriffe.

Laut Pressebüro der Regierung wurden 800 Israelis getötet, Medien sprachen später bereits von 900 Toten. Rund 2.600 Menschen wurden verletzt.

Totale Blockade des Gazastreifens

Israels Verteidigungsminister Joav Galant ordnete die totale Blockade des Gazastreifens an. „Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben“, sagte er. Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht auf gestern bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen.

Ein israelischer Militärsprecher sagte, es sei die Hamas, die selbst bei dem Großangriff am Samstag die Übergänge nach Israel zerstört habe. Ein Grenzverkehr sei daher gegenwärtig ohnehin nicht möglich. Man werde sich auch mit dem Wiederaufbau nicht beeilen.